Mittwoch, 6. Juni 2012

Palma

Eindruck der Hauptstadt von Mallorca


Warme, erdfarbene Töne und schmale, romantische Gässchen prägen die Hauptstadt von Mallorca. Einmal vom „Gässchen-Labyrinth“ aufgesogen,  kommt man fast nicht mehr raus. Zum einen, weil es schwierig ist, zwischen  all den unbeschilderten Häusermauern die Orientierung zu behalten. Zum anderen, weil die menschenleeren, verkehrsberuhigten Gässchen eine Ruhe ausstrahlen, die man – einmal den Menschenaufläufen und Verkehrslärm der breiten Parallelstraßen ausgesetzt – nicht mehr missen möchte. Somit hat sich das Herumirren und –wirren schnell von einer Notwendigkeit zu einem Erlebnis gemausert. Was ist schöner, als eine südländische Stadt durch sich-Verlaufen zu entdecken? Zu wissen, dass hinter der nächsten Ecke eine der zahlreichen Kathedralen, ein belebter Platz mit netten Lokalen, eine Einkaufsmeile, eine Bar mit köstlichen Tapas oder einfach nur eine Sackgasse wartet...
Besonders schön sind Stadtspaziergänge am Abend, wenn alte Straßenlaternen die Steinmauern in ein warmes Licht tunken, sich auch die schmalen Gässchen zunehmend füllen, Lokale ihre Pforten öffnen und der Duft nach Essen die Straßen durchdringt.  Als hungriger Tourist hat man dann die Qual der Wahl zwischen zahlreichen nah aneinandergereihten Lokalen, eines hübscher und heimeliger als das andere. Sich da nur für ein Lokal zu entscheiden, ist nicht nur schwierig, sondern wäre auch nur der halbe Spaß der Entdeckungsreise. Wer würde zum Beispiel vermuten, dass sich hinter einer banalen Steinmauer mit mächtiger Pforte und dem Schild daneben „Fotografieren verboten“ die Cocktailbar „Abaco“ befindet, die direkt 1001 Nacht entsprungen zu sein scheint? Kaskadenartig angelegte frische Früchte zieren die hohen Räume, Kellner in Ali-Baba-Gewand kümmern sich um das Wohl der Gäste und statt Lärm hört man im Innenhof nur Vogelgezwitscher und das Plätschern von Wasser. In diesem ehemaligen Herrenhaus ist irgendwie alles exorbitant, auch die Preise.
Auffallend an Palma sind die sauberen, sehr gepflegten Straßen und Gässchen. Wer weiß, ob das nur daran liegt, dass noch Vorsaison ist...



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